ALTBESTAND

Marleen Wrage + Alek Niemiro
Totholzinstallation und Videoarbeit, 13 min.

1. Platz beim altonale Kunstpreis

Stadt und Wald – zwei hochdynamische Lebensräume, die sich ständig verwandeln und immer in Bewegung sind. Doch jede Neuerung ist auch eine Auseinandersetzung mit dem bisherigen Bestand. Raum, Luft und Licht sind knappe Ressourcen. Wo Neues entsteht, muss deshalb Altes weichen – oder nicht?

Die Installation ALTBESTAND ist der Versuch, eine Brücke zwischen dem natürlichen und dem technisch-städtischen Raum zu schlagen. Morsches Totholz aus dem Niendorfer Gehege trifft auf historische Videoaufnahmen aus Hamburg-Altona. Dieses Zusammenspiel im Neubau des alten Finanzamts Altona, einem Ort zwischen Abriss und Aufbruch, wirft grundsätzliche Fragen auf:

Wie kann organischer und nachhaltiger Wandel aussehen?
Wann ist alter Bestand schützenswert, wann ist er nur im Weg?
Was ist noch zu retten, wo hilft nur noch Kahlschlag?
Wann ist Verfall eine Gefahr, wann eine Chance?

Und: Ist es nicht der Altbestand, der Neues erst möglich macht?
So bildet gerade das wirtschaftlich uninteressante Totholz einen ökologisch wertvollen Lebensraum. Und in seiner finalen Auflösung wird der einst mächtige Stamm schließlich zur Grundlage neuen Wachstums. Manchmal kann man die Transformation sogar hören: Der Holzwurm hat es sich schon im Gebälk gemütlich gemacht – ein akustischer Botschafter des Umbruchs.

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